Hallo  Zuchtwarte, Zuchtfreundinnen, Zuchtfreunde und Jungzüchter!

Aus gegebenem Anlass möchte ich wieder einen Infobrief mit dem Thema „Vernünftig  planen für eine erfolgreiche Ausstellung“

Die ersten Ausstellungen haben schon stattgefunden und jeder Züchter hat den Wunsch möglichst erfolgreich zu sein und möglichst vielen Preise auf den Schauen zu erringen. Ausstellungen sind das Erntedankfest für uns Züchter, denn sie zeigen uns ob wir im Laufe des Jahres erfolgreich gearbeitet haben. Es zeigt uns ob wir die richtigen Tiere im Zuchtstamm eingestellt haben und unsere Nachzucht erfolgreich ist. Außerdem ist eine Geflügelausstellung die ideale Werbung für die Rassegeflügelzucht.

In der Regel kommt erst die Planung, dann die Meldung. Schauen wir uns erst unseren Bestand genau an was an Ausstellungstieren bei der Nachzucht vorhanden ist. Danach machen wir uns Gedanken welche Ausstellungen wir beschicken wollen. Wir werden dann meist feststellen, dass zu wenige Ausstellungstiere vorhanden sind oder sich einige Ausstellungen überschneiden. Es stellt sich jetzt die Frage welche Ausstellungen sind für mich als Züchter wichtig und wie schaffe ich es das meine Tiere nicht überfordert werden. Ein verantwortungsvoller Züchter denkt erst an seine Tiere und dann an die Ausstellung.

Unsere Tiere müssen natürlich für die Ausstellung vorbereitet werden. Erfahrene Züchter sagen immer: Gute Tiere kann man Züchten Spitzenztiere muss man machen, dabei ist der erste Eindruck der Beste. Tiere mit groben Fehlern sollten zu dieser Jahreszeit eigentlich nicht mehr vorhanden sein. Hierzu zählen krummes Brustbein, Doppelzacke, Entenfuß, krumme Zehen usw. Junge Züchter oder vielleicht Anfänger, sollten sich Hilfe beim Zuchtwart oder einen erfahrenen Züchter holen. Haben wir alle Tiere welche für die Ausstellungen vorgesehen sind ausgesucht beginnen wir mit der Schauvorbereitung, dabei ist die Käfigdressur unumgänglich. Die Tiere müssen sich erst an den Käfig und an den Menschen gewöhnen, gerade bei scheuen Rassen muss dies rechtzeitig geschehen. An den Ausstellungskäfig gewöhnte Tiere haben nicht nur ein Vorteil am Richttag, sondern verkraftet auch den Stress der Ausstellung besser.

Haben sich die Tiere an den Ausstellungskäfig gewöhnt, können wir sie „schaufertig“ machen, ein sauberes und Ungeziefer freies Gefieder ist selbstverständlich. Müssen Tiere gewaschen werden hat dies frühzeitig zu erfolgen, damit sie vollkommen trocken sind und genügend Zeit haben ihr Federkleid selbst zu ordnen. Wichtig hierbei ist das Waschen mit einem milden Waschmittel. Dass die Kämme, Kehllappen und Beine unserer Tiere sauber und gut durch blutet sein müssen sollte eigentlich bekannt sein. Leichtes einfetten ist erlaubt. Vergessen wir den Schnabel und die Zehennägel nicht, denn mancher Oberschnabel muss vorne leicht gekürzt werden und die Zehennägel sollen alle vorhanden sein. Der Bundesring welcher bei jedem Ausstellungstier vorhanden sein muss, soll gut gereinigt sein damit alle Zahlen gut lesbar sind.

Vor jeder Ausstellung müssen auch Meldepapiere ausgefüllt werden, diese sollten gut lesbar, korrekt und ordentlich ausgeführt sein. Genaue Adresse, Rasse, Farbenschlag, Zwerge oder Großrasse, 1,0 oder 0,1, denn es ist nicht schön wenn durch fehlerhafte Meldung Tiere in der falschen Klasse stehen. Wir verlangen ein gerechtes Urteil für unsere Tiere und so lange wir züchten sind wir auf ein sachverständiges Urteil des Preisrichters angewiesen. Dafür sind die Qualitätsnoten neben einer ausführlichen, leserlichen Kritik maßgebend. Wichtig ist auch dass wir die Aussteller daran gewöhnen, dass nicht jedes Tier ein v oder hv  oder einen Ehrenpreis oder Zuschlagpreis bekommen kann. Der Preisrichter richtet nach dem geltenden Standard und kann nur so viele Preise vergeben, die ihm die Schauleitung zur Verfügung stellt. In der Regel sind dies für 10 Tiere 1 Ehrenpreis und2 Zuschlagspreise. Jeder Preisrichter bemüht sich nach besten Kräften, dem Tier gerecht zu werden und jeder Züchter der mit einer Bewertung nicht einverstanden ist, sollte erst die Bewertungskarte lesen bevor er seinen Unmut über den Preisrichter freien Lauf lässt. Gegenseitige Achtung von Züchter und Preisrichter ist ein Gut was man erhalten muss, denn nur dann kann eine Ausstellung für alle ein Erlebnis sein.

Ich hoffe ich kann mit diesen Zeilen manchem Züchter etwas helfen und wünsche eine erfolgreiche Ausstellungssaison.

 

Hans Jürgen Vockenberg

Zuchtwart im LV

 

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