Liebe Zuchtfreundinnen, liebe Zuchtfreunde und liebe Jungzüchter

 

Zur Freude aller entspannte sich zu Jahresbeginn 2022 die Coronasituation. Zwar noch zögerlich, aber stückweise kam wieder etwas Normalität in unseren Alltag. Dachte man!

Leider kam mit dem Ukrainekrieg am 24. Februar 2022 erneut große Besorgnis auf. Unfassbare Kriegsbilder versetzten die ganze Welt, und besonders Europa, in Angst und Schrecken.

Die seit Oktober 2021 anhaltende Geflügelpest war zu Jahresbeginn auch noch nicht überstanden und Aufstallung in verschiedenen Landkreisen immer noch aktuell.

Alles in allem begann das Jahr 2022 auf allen Ebenen so, dass viele voller Sorge in die Zukunft blickten.

Nach zwei Jahren gemeinsamer Durchführung des LV-Tages und der Gesamtvorstandssitzung konnten wir dann aber wie gewohnt unseren LV-Tag unter reger Beteiligung in Gera durchführen. Im Ergebnis des LV-Tags zeigte sich eine positive Stimmung für die kommende Ausstellungssaison 2022/23. Der KV- Vorsitzende Peter Meyer hatte sich im Namen des KV Gera für den 33. LV-Tag beworben und wir durften zum vierten Mal Gast beim KV Gera im Möbelhaus Rieger sein. Vielen Dank nochmal an Peter Meyer und sein Team.

Liebe Freunde der Thüringer Rassegeflügelzucht,

2023 erscheint die 29. Auflage des „Thüringer Geflügelzüchters“ mit einem Rückblick auf das Jahr 2022, bei dem wir eine etwas hoffnungsvollere Situation für die organisierte Rassegeflügelzucht verzeichnen konnten als im Jahr zuvor. Kreisverbände und Vereine konnten im Jahr 2022 ihre Versammlungen, Tagungen und Ausstellungen wieder relativ normal durchführen. Leistungsgerechte Meistertitel und Leistungspreise kamen zur Vergabe. Besonderer Dank gilt dem Redakteur Martin Backert und allen Mitwirkenden Zuchtfreunden sowie dem Zuchtfreund Michael Seever, die mit ihren Beiträgen den Thüringer Geflügelzüchter 2023 wieder lesenswert und informativ gestaltet haben.

Die jährliche Mitgliedermeldung, liebe Kreis-, und Vereinsvorsitzende, konnte pünktlich der Geschäftsstelle des BDRG am 15. Februar 2023 übermittelt werden. Ich freue mich über das Pflichtbewusstsein, denn es erleichtert unsere ehrenamtliche Arbeit enorm. Leider ist auch dieses Jahr im LV Thüringen ein Mitgliederrückgang von 247 Senioren und 15 Jugendlichen zu verzeichnen, außerdem sind auch 9 Vereinsauflösungen zu vermelden. Das ist eine sehr bedauerliche Entwicklung!

Folgende Vereine haben sich zum 31.12.2021 aufgelöst: RGZV Heiligenstadt,   RGZ „Erfordia 1875“, KTZV Schönbrunn, GZV Großwerther, KTZV Saalfelder Höhe, RGZV Bad Blankenburg, KTZV Bodelwitz, KTZV Nimritz, RGZV Apolda

RGZV Bickenriede vom KV Mühlhausen ist seit dem 01.01.2023 zum KV Eichsfeld gewechselt.

Die Mitgliederstärke im LV Thüringen 2022 beträgt 5457 Senioren, 497 Jugendliche und 406 Vereine, Gesamtzahl 5954 Mitglieder. Das bedeutet eine rückläufige Mitgliederentwicklung von 4,3 %. Diese Erkenntnis über einen jährlichen Mitgliederrückgang, liebe Thüringer Rassegeflügelzüchter, muss uns Sorge bereiten.

Liebe KV-Vorstände, es geht um gemeinsame Strategien für die Gestaltung von ansprechenden Veranstaltungen zur Gewinnung von Freunden der Rassegeflügelzucht. Wir sprechen in unseren Versammlungen über Verständnis und Lust zum Aufwand beim Betreiben einer Rassegeflügelzucht in der Bevölkerung. Wir müssen aber auch verstehen, dass sich die notwendigen Bedingungen für eine Kleintierhaltung fast jährlich verändern. Die Möglichkeit zu einer Kleintierhaltung schwindet durch Baumaßnahmen oder neue Wohngebiete. Veterinärbedingungen ändern sich mit den immer stärker auftretenden Geflügelpestsituationen nie zum Positiven. Das Errichten von Zuchtanlagen wird mit erschwerten Genehmigungsanträgen behindert, oft sogar verhindert. Selbst die moderne Hühnerhaltung, „fünf Hühner halten für das Frühstücksei“, bringt durch die Errichtung von Hühnerställen  „von der Stange“ aus den Baumärkten von Beginn an Frust für die Neulinge, erfüllen diese Unterkünfte kaum die Bedingungen für eine artgerechte Hühnerhaltung, geschweige für eine Rassegeflügelzucht. Das sehe ich so, vielleicht auch ihr als gestandene Rassegeflügelzüchter. Hier beginnt unsere Aufgabe, Interessenten durch fachmännische Aufklärungsarbeit den Start in die Hühnerhaltung zu erleichtern.

Wie bekannt, erfolgt die Mitgliedermeldung von den KV an den LV noch immer nicht mit einheitlichen Formularen, obwohl vom LV mit einem bereitgestellten Stick die Grundlage dafür geschaffen wurde. Das Programm für die Zuchttierbestandserfassung soll um das Programm einer Mitgliederverwaltung erweitert werden. In den zurückliegenden Jahren wurde zu den Bundesversammlungen vom Präsidiumsmitglied Hansjörg Opala, als Verantwortlicher zur Erstellung des Programms, viel vor- und dargestellt, leider aber noch nicht zur Zufriedenheit aller Landesverbände. Im LV Thüringen versuchen wir nun einen weiteren Schritt zur einheitlichen Mitgliederverwaltung. Zuchtfreundin Lydia Volland, KV Sömmerda, rechte Hand ihres Vaters bei der Bewältigung der Fragen im KV, konnte ich für die Betreuung des Programms der Mitgliederverwaltung gewinnen. Sie wurde aus diesem Grund als Beisitzerin in den LV-Vorstand aufgenommen und sie hat letztendlich zunächst die verantwortungsvolle Aufgabe, die Mitgliederverwaltung im LV Thüringen in richtige Bahnen zu bringen. Sie wird für jeden KV -Vorsitzenden Ansprechpartner in Bezug auf die Mitgliederverwaltung werden. Weitere Ausführungen hierzu erfolgen laufend.

Die Fachgruppen Zuchtbuch Thüringen, Preisrichtervereinigung Thüringen und LV-Jugendgruppe informierten und schulten 2022 ihre Mitglieder in den dafür vorgesehenen Versammlungen. In den Monaten Mai, Juli und September wurde zu speziellen Maßnahmen der Förderung des Tierschutzes und zu Biosicherheitsmaßnahmen sowie zum Thema Biodiversität und Nachhaltigkeit in der Rassegeflügelzucht informiert und Möglichkeiten zur Anpassung an die neuen Anforderungen aufgezeigt. Eingeladene Referenten informierten über aktuelle Themen. In den einzelnen Fachgruppen folgen noch inhaltliche Berichte zu diesen Tagungen, denen ich nicht vorgreifen möchte.

Bezüglich der Jugendgruppe möchte ich ein paar Anmerkungen, speziell zum LV- Jugendtreffen, machen. Liebe KV-Jugendleiter, es war nicht die Absicht des LV- Vorstandes, oder, wie zur Zuchtbuchtagung in Osthausen vom zweiten LV- Jugendleiter Gunter Schmeißer behauptet wurde, dass ich als LV-Vorsitzender das LV-Jugendtreffen an mich gerissen hätte! Vollkommener Blödsinn! Ich muss das so sagen. Weder ich noch der LV-Vorstand hatte Ambitionen, dass wir das Jugendtreffen an uns reißen wollten. Das in der Vorbereitung der Informationsfluss zwischen dem Jugendleiter und dem LV-Vorstand nicht so stattgefunden hat, wie er hätte sein sollen, wurde zur LV-Vorstandssitzung im Januar 2023 besprochen und geklärt. Auf Grund der schwachen Beteiligung von 38 gemeldeten Jugendlichen zum geplanten Jugendtreffen in Braunichswalde, erfolgte in Absprache der Organisatoren, dem Jugendleiter und mir als LV- Vorsitzendem die Absage. Ich frage mich, weshalb so eine dürftige Beteiligung, bei 497 gemeldeten Jugendlichen im LV Thüringen, zu Stande gekommen ist. Nun will ich dem LV-Jugendvorstand auf keinen Fall alleine die Schuld der Absage geben, sondern betrachten wir doch mal gemeinsam die Jugendarbeit in den einzelnen Kreisverbänden. Sind wir vielleicht gar nicht so viele Kinder und Jugendliche, wie ich sie jedes Jahr gemeldet bekomme? Fragen über Fragen. Eine solche Vorgehensweise ist auf keinen Fall förderlich für eine attraktive Jugendarbeit. Zum Glück konnte in Zusammenarbeit mit Jochen Schmauch, Matthias Kluge und mir kurzfristig zu den Grünen Tagen ein Ersatz-Jugendtag organisiert werden.

Im Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter erfolgte eine aktuelle Zuchttierbestands-erfassung. Dazu leisteten auch die Thüringer Züchter mit ihren Meldungen einen wichtigen Beitrag. Eines der Ziele des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter ist es, sich aktiv für den Erhalt und die Förderung teilweise sehr alter Rassen einzusetzen, da gerade diese sehr altes Genpotential in sich tragen. Schon allein deswegen muss alles darangesetzt werden, der genetischen Verarmung entgegen zu treten und durch Bewahrung von tiergenetischem Material zum Erhalt der Vielfalt beizutragen. (Quelle BDRG) Nähere Erläuterungen und die Auswertung der Zuchttierbestandserfassung sind auf der Homepage des BDRG veröffentlicht.

Für die 185. Bundesversammlung hatte der Sächsischen Rassegeflügelzüchter-verband eingeladen. Sie fand vom 12.- 15. Mai 2022 in Görlitz statt. Neben bekannten Beschlüssen war die Ernennung der beiden Vorstandsmitglieder Hermann Diez und Albrecht Wolf zu Bundesehrenmeistern sehr erfreulich. Ich als LV-Vorsitzender und Jochen Schmauch als Jugendleiter vertraten den LV Thüringen zur Bundesversammlung. Der LV Sachsen, mit dem Vorsitzenden Wolfram John, hatte alles im Griff und es war eine harmonische Bundesversammlung.

22000 Besucher zählten die Organisatoren der Landwirtschaftsmesse „Grüne TageThüringen“ vom 23. bis 25.September in allen drei Messehallen sowie auf dem Freigelände der Messe AG Erfurt. Neben modernsten Landwirtschaftsmaschinen sowie Gerätschaften und Erzeugnisse für die Landwirtschaft präsentierten zahlreiche Aussteller Nutztiere aller Arten in den verschiedensten Rassen. Weit mehr als die Hälfte der Besucher dürften sich das Rassegeflügel angeschaut haben. Den Landesverband der Rassegeflügelzüchter Thüringens vertraten der Verein „Erfordia-Ilversgehofen“ und befreundete Züchter aus Thüringen in der Halle 2 und auf dem Freigelände. Die sehr übersichtlich gegliederte Präsentation hatte zwei Schwerpunkte. Zum einen wurde mit dem Kükenschlupf und einer Präsentation von Modellen zur Embryonalentwicklung des Haushuhns, bestens vorbereitet und her gerichtet von Matthias Kluge, der Werdegang vom Ei zum Küken dargestellt. Dicht umlagert, staunten nicht nur Kinder am Freitagvormittag, als zahlreiche Schulklassen das Angebot der Messe Erfurt wahrnahmen, wie sich die kleinen Flaumbällchen aus der Eischale befreiten. Das Streicheln der Kleinen und das Betasten des Eizahns war für viele sicher der Höhepunkt des Besuchs dieser Landwirtschaftsausstellung. Zugleich konnten sie sich an21 Modellen jeden einzelnen täglichen Entwicklungsschritt vom Beginn bis zum Ende des Brutvorgangs anschauen. Eine Flut von Fragen musste von den Züchtern, die den Infostand betreuten, beantwortet werden. Kaum zu glauben, welche Wissensdefizite in Sachen Biologie des Geflügels auch bei vielen Erwachsenen noch heute auftreten. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Nur durch wissende Nachbarn können wir Verständnis für unsere Rassegeflügelzucht erwarten! Diese Ausstellung hat dafür viel geleistet! Für die Kinder hatten Matthias Kluge und Familie Möglichkeiten zum Basteln und Malen geschaffen, was vor allem die Jüngsten fleißig in Anspruch nahmen. Der Landesverband veranstaltete am Samstag auch den LV-Jugendtag. Neben dem obligatorischen Quiz nutzten die leider nicht so zahlreich erschienenen Jungzüchter die Gelegenheit, sich auf dieser Messe umzuschauen. Als anderen Schwerpunkt hatte sich Ausstellungsleiter Thomas Stötzer für die Präsentation leistungsstarker Rassen entschieden. Dadurch sollte das derzeit wachsende Interesse von meist jüngeren Menschen an der Haltung von Hühnern auf dem eigenen Grundstück bedient werden. Amrocks, Australorps, Bielefelder Kennhühner, Rhodeländer, New Hampshire, Dresdner und Italiener standen jeweils als Stamm, wobei der Kontrast zwischen Groß- und die Zwergrasse, immer neben einander stehend, einen besonderen Eindruck auf die Interessenten machten. Ergänzt wurde diese Kollektion durch Thüringer Zwerg-Barthühner, Zwerg-Phönix und als Thüringer Heimatrasse 1,1 Steinbacher Kampfgänse. Die präsentierten 28 Sätze von Eiern dieser und anderer Rassen verschafften denHühnerhaltern „in spe“ gleich einen Eindruck von der Leistungskraft der gewünschten Rassen. In Kurzform konnten sich die Besucher dazu eine Charakteristik der jeweiligen Rasse anschauen, die an jedem Käfig angebracht war. Auch hier gab es Fragen über Fragen, die alle durch die fleißigen Mitarbeiter des Vereins beantwortet wurden. Wie groß das Interesse an Tieren war, zeigt die Tatsache, dass mehr als einhundert Kataloge vergangener Landesverbandsschauen mitgenommen wurden, um Züchteradressen für Kaufanfragen zu bekommen. Die Aufstellung von übersichtlichen Tafeln aller Thüringer Heimatrassen sowie eine prächtige Großvoliere mit Taubenturm, in der zahlreiche Thüringer Rassen paarweise zu sehen waren, ergänzte diese Ausstellung wirkungsvoll. Das Freigehege mit Hühnerstall und 1,5 Amrocks zeigte, wie eine ansehenswerte und zugleich rationelle Hühnerhaltung aussehen sollte. Eine Schlussfolgerung aus dem Verlauf der Ausstellung kann schon jetzt gezogen werden: Nur durch aktive Öffentlichkeitsarbeit, bei der wir Rassegeflügelzüchter auf die Leute zugehen und unsere Arbeit anschaulich zeigen, werden Verständnis und Interesse bei unseren Mitbürgern geweckt. Dazu brauchen wir nicht nur die großen Ausstellungen, das kann bei Lokalschauen oder auch auf dem eigenen Grundstück praktiziert werden. Jungzüchterin Emely Heider sorgte mit ihrem prächtig herausgeputzten Ponygespann für das Schaubild im Vorführring, was bei den Besuchern sehr gut ankam! Zum Schluss ein Dank an alle fleißigen Helfer die zwei Vorbereitungs-und drei Ausstellungstage für die Rassegeflügelzucht imEinsatz waren.

Nach zwei Jahre Corona bedingtem Ausfall, konnte am Freitag, dem 30. September 2022, der Ausstellungsleiter Dieter Kirchner zur feierlichen Eröffnung der 30. Groß- und Wassergeflügelschau mit angeschlossener LV-Schau für Wassergeflügel in der Eberhard Gundelwein Halle interessierte Wassergeflügelzuchtfreunde begrüßen. 750 gemeldete Tiere entsprachen leider nicht ganz den Erwartungen der AL, waren aber situationsbedingt völlig in Ordnung.

Die bestehende Situation zur LV-Schau mit Inflation und Preissteigerungen bei der Energiebereitstellung erforderte Mut und Engagement vom LV Thüringen und dem RGZV „Erfordia- Ilversgehofen“ Erfurt e.V., diese Traditionsveranstaltung unter würdigen Rahmenbedingungen vorzubereiten.

Umso erfreulicher ist es, dass die 56. Landesverbandsschau der Rassegeflügelzüchter Thüringens und 32. Erfordia- Junggeflügelschau vom 11.- 12. November 2022 stattfinden konnte. Dieser Termin im November hat sich seit über 20 Jahren bewährt und ist Garant für eine hohe Schaubeteiligung. Leider verhindern die Bestimmungen zu den Stillen Tagen eine noch bessere Beteiligung der Thüringer Züchter an unserer Landesverbandsschau, da der Sonntag als bestbesuchter Tag der Ausstellung wegfällt. Hier verzeichnet unser Verband massive finanzielle Einbußen.

Besonders hervorzuheben ist das Meldeergebnis von 6800 Rassetieren, davon wurden 535 Tiere von Jugendlichen präsentiert. Dies bedeutet eine Steigerung um 800 Tiere im Vergleich zum Vorjahr. Mit diesem Meldeergebnis ist die Ausstellungsleitung sehr zufrieden und auch erfreut über den Besuch der Landesschau an den beiden Ausstellungstagen. Ich spreche allen Beteiligten, die mit ihrem Engagement zum guten Gelingen der Ausstellung beigetragen haben, meine hohe Anerkennung und meinen Dank aus.Allen Mitarbeitern, den Verantwortlichen des RGZV Erfordia- Ilversgehofen sowie dem LV- Vorstand und den Helfern aus befreundeten Rassegeflügelzuchtvereinen danke ich recht herzlich, auch im Namen aller Aussteller.Die Messe Erfurt mit Herrn Daniel Möwius als Ansprechpartner ermöglichte uns mit einem verständnisvollen Team, diese enormen Anstrengungen zu meistern. Die Ein- und Ausgangbedingungen, die auf dem B-Bogen ausführlich beschrieben wurden, erfolgte ausschließlich über die Wirtschaftseinfahrt der Messe Erfurt, verlief relativ reibungslose, vor allen für Aussteller, die ihren B- Bogen ausführlich gelesen hatten.

Die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Messe- und Ausstellungsleitung kam auch im 25. Jahr genauso gut zum Tragen wie im Jahr 1997, als die LV Schau das erste Mal auf der neuen Messe stattfand! Dies gilt auch für die Kontakte der Ausstellungsleitung mit dem Thüringer Ministerium und der Veterinärbehörde von Erfurt. Besonderer Dank gilt der TLLLR in Jena für die Bewilligung eines Ergänzungsantrags in Höhe von 5.000,00 € zum Förderantrag von 12.000,00 € zur finanziellen Absicherung der Landesverbandsschau und Landesverbands- Jugendschau. Auf dieser Grundlage wurden optimale Rahmenbedingungen für dieses Großereignis geschaffen.

Die angegliederten Sonder- und Werbeschauen, und hier ganz besonders die angeschlossenen 6 Hauptsonderschauen werteten unsere Landesverbandsschau zusätzlich auf. Das gilt auch für die Präsentation der Thüringer Kröpfer als „Rasse des Jahres im BDRG“ und der Schmalkaldener Mohrenköpfe als „Thüringer Rasse des Jahres“ im Eingangsbereich der Messehalle, sowie die beiden Wettbewerbe um den „Goldenen Ring von Thüringen“, die traditionell unsere Schau bereichern. Abstriche waren leider in der Beteiligung von Industrieausstellern zu machen, die unseren Züchtern wie immer ein umfangreiches Angebot mit Artikeln rund um die Rassegeflügelzucht machten.

90 eingesetzte Preisrichter leisteten zuchtstandsbezogene und verantwortungsvolle Arbeit, für die ich mich auch im Namen der Aussteller herzlich bedanke.

Meine Glückwünsche gelten den Erringern der „Goldenen Ringe von Thüringen“, der Grünen Bänder und Weißen Bänder und der Jugendbänder. Ebenso gratuliere ich den Gewinnern des Thüringen-Cups sowie den Erringern der Leistungspreise und der Landesmeistertitel recht herzlich.

Liebe Zuchtfreunde, wir freuen uns, wenn die Landesverbandsschau unter gewohnten Bedingungen stattfinden kann. Dazu gehört aber auch eine gehörige Portion Arbeit, die innerhalb einer knappen Wochegeleistet werden muss, um die gemeldeten Tiere ansehnlich zu präsentieren. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Bundesland sie kommen. Mitwirkende Zuchtfreunde stehen in dieser einen Woche zeitlich alle unter Druck und wollen nur das Beste. Aber was man bei der Tiereinlieferung von manchen Ausstellern zu hören bekam, die weder die Ausstellungsbedingungen richtig gelesen hatten noch die erforderlichen Gesundheitsbescheinigungen ausgefüllt oder mitgebracht hatten, war sowohl im Ton als auch inhaltlich „unterste Schublade“. Unter Zuchtfreunden sollte ein kameradschaftliches miteinander selbstverständlich sein. Beschimpfungen und Ausfälligkeiten sind hier fehl am Platze. Es wäre schön, würden solche Vorfälle zukünftig unterbleiben!

Ich möchte euch, liebe Kreisverbandsvorsitzende, auch nochmal ansprechen. Wie soeben gesagt, gehört eine hohe Portion Engagement aller Beteiligten zur Bewältigung der LV-Schau. Die LV-Schau selbst würde noch attraktiver wirken, wenn ein Dank von unseren 27 Kreisverbänden in Form eines gestifteten KVE im Katalog aufgeführt werden könnte. Eine KV-Preisstiftung gehörte vor Jahren mal zum guten Ton gegenüber der LV-Schau. Die LV-Schau ist keine Schau einer einzelnen Person, sie ist für Thüringen der Höhepunkt einer Zuchtsaison der Rassegeflügelzüchter Thüringens. Macht euch einfach mal Gedanken!

Leider ist die zurzeit bestehende Geflügelpestsituation ein weiterer Tiefschlag für die deutsche Rassegeflügelzucht. Nach zwei Jahren Ausfall der Großschauen in Erfurt 2020, Leipzig und Hannover 2020/21, und 2022 Leipzig und der Tatsache, dass Hannover nur als reine Taubenschauen durchführbar ist, sind sichere Planungen für die kommende Schausaison kaum noch machbar.

Mit Vorbehalt wird die Ausstellungsleitung von Erfordia- Ilversgehofen in Zusammenarbeit mit dem Thüringer LV-Vorstand an die Vorbereitung der geplanten 105. Bundessiegerschau und 57. Landesverbandsschau vom  15.- 17. Dezember 2023 gehen.

Zeitnah erfolgen über die Homepage des LV Thüringen und der Geflügelzeitung Informationen über die Vorbereitung der geplanten 105. Bundessiegerschau in Erfurt.

Nach den Geflügelpestausbrüchen zur LV-Schau von Mecklenburg-Vorpommern in Demmin, der KV-Schau Weimarer Land in Eckartsberga und zur Enten- HSS in Frankenau, wurde viel über die zurückliegende und kommende Ausstellungssaison gesprochen.

Fakt ist, dass durch diese entstandene Situation mit den von den Landkreisen erstellten Allgemeinverfügungen das Ausstellungswesen der Deutschen Rassegeflügelzucht deutlich erschwert wurde. Die genannten Ereignisse der zurückliegenden Ausstellungssaison sind uns allen bekannt und nun müssen wir uns über die kommende Ausstellungssaison verstärkt Gedanken machen. Liebe Zuchtfreunde, es nützt nichts, uns gegenseitig Untätigkeit vorzuwerfen!

Besonders möchte ich allen betroffenen Zuchtfreunden aus dem Weimarer Land Mut zusprechen, bei denen die Bestände gekeult wurden. Jeder einzelne Thüringer Zuchtfreund bedauert sehr, dass ihr in solch eine Situation geraten seid, der ihr hilflos ausgesetzt wart. Wir stehen zu euch! Wenn ihr bei der Beschaffung von Zuchttieren Hilfe benötigt, sprecht den LV-Vorstand an und wir versprechen euch jegliche Hilfe.

Die schriftliche Darstellung des KV Weimarer Land zur Keulung der Tiere von betroffenen Züchtern, die an der KV-Schau in Eckartsberga teilnahmen, war einfach nur erschreckend. So kann man weder mit Tieren noch mit Menschen umgehen. Ich werde keine Einzelheiten heute und hier darlegen. Das Gesundheitsministerium, Fr. Dr. Bedrich, wurde mit der schriftlichen Darstellung des KV Weimarer Land konfrontiert  und am 13.01.2023 erfolgte ein Gespräch beim Gesundheitsministerium mit  Fr. Dr. Bange, Fr. Dr. Bedrich u. Fr. Dr. Höfig vom TMASGFF, Referat 51, zu dem Dr. Günter Breitbarth mich begleitete.

Ein  Antwortschreiben von Fr. Dr. Bedrich erreichte mich am 03.03.2023.

„Sie hatten uns am 11. Januar 2023 mit angefügter E-Mail das Schreiben von Herrn Meißner bezüglich der notwendigen Bestandsräumungen im Weimarer Land zur Kenntnis übergeben. Anlässlich unseres Gespräches hier im Haus hatte ich Ihnen zugesagt, dass wir intern die Vorgänge aufarbeiten werden. Die Kollegen des Thüringer Landesamtes für Verbraucherschutz (TLV) der Dezernate Tierschutz und Tiergesundheit haben ein Gespräch mit dem Amtsleiter des Veterinäramtes Weimarer Land geführt. Inhalte waren u. a. auch Alternativen zum bisherigen Vorgehen wie beispielsweise der Einsatz von praktizierenden Tierärzten oder der vertraglich gebunden Firma Vetcon. Ebenso wurde darauf hingewiesen, dass bei tierseuchenrechtlichen Maßnahmen, die sehr belastend für die einzelnen Tierhalter sein können, auch daran gedacht werden muss, psychosoziale Betreuung zu organisieren.

Wir werden weiter Schulungen bzw. den Austausch begleiten, so dass notwendige Maßnahmen tierschutzkonform durchgeführt und der Schaden für den einzelnen Tierhalter so gering wie möglich gehalten wird.“

Alles in allen müssen wir sehr positiv feststellen, dass vom Thüringer Gesund-heitsministerium für die 17 Thüringer Landkreise keine überzogenen Aufstallungs-forderungen mit eingerichteten Schutzzonen oder Beobachtungszonen, wie in den Jahren zuvor, festgelegt wurden. Am Beispiel Eckartsberga war mit Aufstallung nur der LK Weimarer Land betroffen.

Für die geleistete Vorstandsarbeit möchte ich mich ganz herzlich bei meinen Vorstandsmitgliedern bedanken. An der einen oder anderen Stellschraube könnten wir noch etwas nachjustieren! Für die kommende Zeit erhoffe ich auch weiterhin eine sehr konstruktive Zusammenarbeit.

Bedanken möchte ich mich auch bei unseren drei Kassenprüfern.

Für die sorgfältige Arbeit im Käfiglager des LV Thüringen möchte ich Herrn Gunter Reichel ebenfalls herzlich danken.

Ich rufe allen Mitgliedern zu, dass auch in einer nicht so erfreulichen Situation für uns Rassegeflügelzüchter ausreichend Zuchtstämme und Zuchtpaare weiterhin eure Zuchtanlagen bevölkern und wir stets mit hohen Engagement gemeinsam für unser Ausstellungswesen kämpfen wollen.

Wie gesagt, hoffen wir auf Normalität im Alltag, und zwar so schnell wie nur möglich!

Zum Abschluss meines Rechenschaftsberichts wünsche ich dem Verband viel Harmonie und Bereitschaft für fördernde Züchterdialoge unter dem immer geltenden Grundsatz von Robert Oettel.

 

„Züchte wahr- sei wahrhaftig- züchte echt“

 

Thomas Stötzer

1.Vors. des LV der Rassegeflügelzüchter Thüringens

Bernauer Straße 11,
99091 Erfurt-Gispersleben,
Tel.: 0361/55592910,
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